Als Alice dem geheimnisvollen Ruf, ins Wunderland zurückzukehren, folgt, erkennt sie es kaum wieder. Irgend etwas
ist verdammt schief gelaufen. Ungeachtet der düsteren Atmosphäre, des Chaos und der lauernden Gefahr im Schrumpfwald, beim Hutmacher und an den anderen beängstigenden Orten macht sich Alice
daran, alles in Ordnung zu bringen. Ausgerüstet mit ihrem Mut, einem ausgeprägten Sinn fürs Bizarre und einer Menge verwunschener Spielzeuge stellt sie sich den Mächten des Bösen entgegen und
verweist die böse Herzkönigin in ihre Schranken.Eine seltsam vertraute, aber doch so böse Geschichte.
Hier begegnest du den wunderlichsten Gestalten, die du bereits
kennst, die aber irgendwie verändert sind, wie der Jabberwocky, der Verrückte Hutmacher und viele mehr.
Laß dich von der Grinsekatze und dem Weißen Kaninchen in die aufregende Welt des
Wunderlands entführen.
Bekämpfe die böse Gefolgschaft der Königin. Löse die unglaublichsten Rätsel, finde dich im Labyrinth der Burg der Türen zurecht und suche deinen Weg durch das Lustige
Irrenhaus.
Auftakt des Dramas ist ein Intro-Video, daß euch die vergangenen Ereignisse zeigt. Nach einem Brand im elterlichen Haus landet Alice im Sanatorium, wo sie im Koma dahinvegetiert.
Doch eines Tages erreicht sie ein Hilferuf aus dem Wunderland und die mittlerweile gealterte Alice wird aufs neue in diese seltsame Welt entführt, in der sie in ihrer Kindheit bereits viel Zeit
verbracht hat. Doch alles ist anders, als es früher einmal war. Das Wunderland darbt vor sich hin im Griff der bösen Herzkönigin. Alles ist düster, verzerrt, surreal. Mit dem Mut der Verzweiflung
stellt sich Alice der Herzkönigin und ihren Schergen, um das Wunderland zu retten und die Bewohner aus ihren Klauen zu befreien.
Nach dem Intro schlagt ihr euch in der Third-Person-Perspektive.
Auch einige NPCs warten auf ein Gespräch mit euch, was dann aber völlig automatisch in Form einer kleinen Sequenz abläuft, in der das Gespräch in Sprach- und Textausgabe gezeigt wird. So
stehen euch denn im Laufe des Spieles diverse Charaktere mit Rat, aber weniger Tat, zur Seite, wie zum Beispiel ein Gnom, das weiße Kaninchen oder natürlich die Cheshire Cat, auch Grinsekatze
genannt, die auch per Tastendruck ab und an mit einem Ratschlag dienlich sein kann (Hört genau zu was sie sagt sie spricht manchmal in Rätselhafter weise!).
Etwas komplizierter sind dann schon
die zahlreichen Sprungeinlagen. Zur Bewältigung dieser Einlagen ist einiges an Geduld erforderlich, Deshalb sollte ihr das Spiel öfters speichern, wahlweise per Quicksave oder über das Hauptmenü.
Gespeichert wird in vorgegebenen Slots, nicht selbst benennbar aber immerhin mit Screenshots versehen zur Wiedererkennung.
Bei aller grafischen Pracht und wunderbarem Design haben die
Entwickler völlig vergessen, dem Spiel mehr Tiefe auf den Weg zu geben. Das Gameplay ist strikt linear und die Story, die auf den beiden Erzählungen 'Alice im Wunderland' und 'Alice hinter den
Spiegeln' aufbaut, etwas schwach. Der Wunsch des Spielers, sich am Aussehen der nächsten Level zu erfreuen, bietet an diesen Stellen die erforderliche Motivation. Immerhin verfügt das Spiel über
vier Schwierigkeitsgrade, um zumindest die Kämpfe für Profis herausfordernder zu machen. Das bringt auch einen weiteren Pluspunkt mit sich, denn auch Einsteiger werden im niedrigsten
Schwierigkeitsgrad auf ihre Kosten kommen, wobei der Schwierigkeitsgrad im Laufe des Spieles sanft ansteigt und den Spieler so nach und nach an schwerere Aufgaben heranführt. Übrigens sind die
Kämpfe alles andere als blutarm dargestellt und selbst kleine Kreaturen erzeugen erstaunliche Fontänen.
Etwas Abwechslung erzeugen die unterschiedlichen Waffen, mit denen Alice gegen ihre
Gegner antritt, die sich auch kraß von der üblichen Ausstattung in diesem Genre unterscheiden. Ein magisches Kartenspiel dient als Fernkampfwaffe, die geworfenen Karten verursachen schwere
Verletzungen. Ein Cricket-Schläger dient als Keule, ein magischer Stab friert ihre Gegner ein. Wenn sie ihre magischen Würfel rollt, erscheint abhängig vom Wurf ein Dämon, der ihre Gegner
vernichtet. Doch diese Würfel haben auch einen Haken, ist kein Gegner in der Nähe, greift der Dämon Alice selbst an. Auch hier hebt sich das Spiel wohltuend von der Masse ab
und setzt die ungewöhnliche Vorlage phantasievoll um.
Gelegentlich verwandelt sich Alice selber in ein monströses Wesen, das ihre Gegner mit Klauen in die Mangel nimmt. Ihre magischen Waffen
kosten Energie und gegnerische Treffer erzeugen den Verlust von Gesundheit. Beides läßt sich anhand herzförmiger Kristalle, die beim Töten eines Gegners auftauchen, wieder auffüllen.
Eigentliches Highlight des Spieles ist das bizarre und einfallsreiche Level-Design. Hier haben die Entwickler ihrer Phantasie freien Lauf gelassen und wirklich surreale Welten erzeugt, die in
dieser Form wohl noch nie in einem Spiel zu sehen waren. Seien es Räume mit schier endlosen Wänden, durchbrochene Böden, die den Blick ins Leere öffnen, dunkle Höhlen, große Hallen, in denen
perspektivisch nichts richtig zu sein scheint. Über allem wabert ein permanent in Bewegung befindlicher Himmel, der mehr als einmal ein echter Hingucker ist, zum Beispiel wenn riesige Uhren ihre
Bahn am Himmel ziehen. Einige Level erzeugen fast schon Schwindel, zum Beispiel wenn Alice in einem gigantischen Uhrwerk zwischen rotierenden Zahnrädern hin- und herspringen muß.
Aber jedem dem
F.A.K.K. 2 gefallen hat sollt dieses Spiel einmal Spielen denn es hat niemand geringerer als Rituals Levelord nach Vollendung von 'F.A.K.K. 2' bei Rogue ausgeholfen und einigen Leveln den letzten
Schliff gegeben. Jede der neun Welten verfügt über ein völlig anderes Design, wobei hier die Vorlagen aus dem Märchen genutzt und ins Bizarre verdreht wurden. So trefft ihr auf den Tränensee, den
Pilzwald und auch das Reich des Verrückten Hutmachers und viele andere aus dem Märchen bekannte Umgebungen.
Die Umgebungen sind farbenfroh, wenn auch in düsteren Tönen gestaltet und sehr
abwechslungsreich mit schönen Texturen versehen. Schöne Licht- und Magie-Effekte tragen ihren Teil zu dem gelungenen Outfit des Spieles bei. Speziell der Himmel über den häufig nach oben mehr
oder weniger offenen Levels ist eine Augenweide und permanent in Bewegung. Hier hat 'Heavy Metal F.A.K.K. 2' einen nahezu ebenbürtigen Gegner gefunden. Garniert wird das Spiel mit mehreren
Zwischensequenzen, die ebenfalls in der Spiel-Engine erstellt wurden. Unterstützt werden alle wichtigen Auflösungen von 640x480 bis 1600x1200.
Dazu paßt auch die schöne Soundkulisse, die aus
eigens für das Spiel komponierter Musik, guten Soundeffekten und einer erstaunlich hochwertigen Lokalisierung mit guten Sprechern besteht. Beides zusammen, Grafik und Sound, verpassen dem Spiel
eine ungemein fesselnde und düstere Atmosphäre, die es einem schwer macht, zu später Stunde den Rechner auszuschalten. Ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich das Spiel sein ließ und lieber
die wunderschönen Level genossen habe.
Auf den kleineren Rechner, einem 550er Pentium III mit TNT2-Karte, gab es bei 1024er Auflösung und 32bit-Texturen nicht die geringsten Ruckler. Die
angegebene Systemanforderung dürfte wie üblich etwas zu niedrig gegriffen sein, ist aber deutlich realistischer als bei vielen anderen Titeln!